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Aktuell

Workshop „Yoga und Stimme“ mit Carina Brunk und Heidrun Arnold am 23.03.2019

Bericht von Ingo Prem, Teilnehmer

„Und jetzt die Kopfkrone nach oben ziehen“. Schwubs war ich mittendrin im Abenteuer. Was ich hier eigentlich mache, hatte man mich gefragt. Denn ja ich kann gar nicht singen. Jedenfalls singe ich nicht irgendwo. Und Yoga mache ich schon gar nicht (Ich habe Rücken!). „Konzentriert ausatmen. Das Einatmen kommt von selbst.“ 

Wo ich war? Ich war auf dem fantastischen Seminar „Yoga und Stimme“, von Carina Brunk und Heidrun Arnold. Klingt nur im ersten Moment ungewöhnlich. Wenn man dabei war, sind eher „passend“ und „konsequent richtig“ die treffenderen Worte. Das mutige Konzept des Seminars ging voll auf! Zuerst beschäftigten wir uns in den Yogaübungen mit unserem (Resonanz)Körper. Dieses notwendige Körperbewusstsein nahmen wir dann mit in die Sangesübungen und schickten Töne auf Reisen, im Kreis, sangen Canons und summten in der Gruppe als ein großer Klangkörper. Immer wieder wurde die Achtsamkeit darauf gerichtet, nicht nur im Kopf, sondern ganz tief im Bauch zu singen. Das wurde erfahrbar gemacht durch einfache Übungen, wie z. b. beim Einatmen in die Knie zu gehen. 

Hilfreich waren bei den Übungen, die gelungenen Bilder, die uns beide ‘Vorturnerinnen‘

vermittelten, wenn es von Heidrun hieß: „Stellt euch vor, da zieht jemand an einer Schnur an eurem Brustbein“ oder „Und jetzt lasst eure Schulter an der Rolle vorbei nach unten gleiten.“ Meine Schulter bewegte sich nicht, aber ich verstand was sie meinte und ließ meine Schulter hinuntergleiten.

Oder wenn Carina sagte: „du musst den hohen Ton von oben greifen, nicht von unten ran tasten, dann erreichst du ihn nicht.“ „Stell dir dich vor, wie du ihn singst.“ Sie ist in der Lage, Bilder von der Stimmbildung entstehen zu lassen, die tatsächlich funktionieren. 

Keine der Dozentinnen hat dazu geneigt, uns zu überfordern. Beim Yoga wurde nicht mit Gewalt der Rest der Unbeweglichkeit rausgedrückt, sondern Heidrun animierte uns, nur so weit zu gehen, wie es eben ging. (Ich war dankbar, meine Beine im Sitzen nicht durchstrecken zu müssen.) Vielmehr sorgte sie sich um uns und stützte mit Nackenrolle und Klötzchen, wo die Beweglichkeit fehlte. Und Carina ließ uns singen und klingen. Nie war sie ungeduldig oder zurechtweisend, wenn ein Ton einmal höher oder niedriger war. (Nicht dass sie es nicht gehört hätte!). Sie dirigierte uns dann positiv wieder in die richtige Richtung und animierte uns, unseren ganzen Körper zu nutzen, in uns rein zu hören und die ganze Gruppe klingen zu lassen. Das ist fantastisch gelungen. 

Am Ende meinte eine Teilnehmerin treffend „Wir waren eine sehr harmonische Gruppe“. Stimmt. Ein Zufall, dass sich diese harmonische Gruppe einfach so fand? Nein da haben die Dozentinnen alle Arbeit geleistet, sind achtsam auf die Gruppe eingegangen, haben Impulse gesetzt und aktiv diese Harmonie entstehen lassen. 

Jeder Zeit wieder! Eine schöne – nicht geplante, nicht erwartete – Erfahrung. 

Und Hut ab für den Mut des ungewöhnlichen Konzeptes, das keinem der da war auch nur im Ansatz komisch oder fremdartig vorgekommen wäre. Passend! War eher das treffendere Wort. Da waren sich alle Teilnehmer einig. 

Keiner und sei er noch so „bürositzunbeweglich“ gewesen, hat sich beschwert oder ist einer Übung ausgewichen. Alle haben sich eingelassen und den Tag mitgetragen. Und wenn das hier nur meine bescheidene Meinung ist, ist es das was die Gruppe in Harmonie ausgedrückt hat. Und ob ich jetzt singen kann? Nun ich habe den Zugang gefunden, den ich suchte. Vielen Dank dafür! Und ich habe zwar immer noch Rücken. Aber ich werde das sanfte Yoga verstärkt in meinen Alltag einbauen.