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Aktuell

Vielversprechendes Debüt des Landesjugendchors Saar

Der Saarländische Chorverband hat in diesem Jahr den Landesjugendchor Saar ins Leben gerufen. Unter Leitung des Losheimer Dekanatskantors Alexander Lauer und der Gesangspädagogin Stefanie Fels haben sich 26 Sängerinnen und Sänger im Alter von 15 bis 27 Jahren aus dem gesamten Saarland zusammengefunden, um auf hohem Niveau Chormusik zu erarbeiten und zu erleben.

Am Ende der ersten Projektphase, die zwei Wochenenden und eine Probewoche umfasste, debütierte der Chor Ende Oktober mit gut besuchten Konzerten in Neunkirchen-Furpach, Pfarrkirche St. Joseph (19.10.), Losheim am See, Pfarrkirche St. Peter und Paul (24.10.) und in der Stiftskirche Saarbrücken-St. Arnual (26.10.).

Den Auftrittsorten gemäß wurde geistliche Musik geboten, überwiegend des 20. Jahrhunderts: Werke von Knut Nystedt, Józef Swider, Jaakko Mäntyjärvi, Peter Planyavsky, Pekka Kostiainen, Enjott Schneider, Steve Dobrogosz und Wolfgang Kupke, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, im Ausdruck von meditativ-schwebend bis stark bewegt reichend. Daneben standen Kompositionen der Romantiker Felix Mendelssohn Bartholdy, Josef Gabriel Rheinberger und Gabriel Fauré, außerdem mit "Keep your lamps" (mit Cajon-Begleitung), "Deep river" und "Don’t you let nobody turn you ’round" ein geschickt mit choreografischen Elementen ergänzter Abstecher ins Genre Spiritual/Gospel. Ihre Uraufführung erlebte Manuel Röslers jazzige Vertonung des "Latin Sanctus", die der in Berlin lebende Komponist eigens für den Landesjugendchor geschrieben hat. Außerdem wurde das Konzert vom Neunkircher Dekanatskantor Michael Bottenhorn, der den Chor am E-Piano begleitete, durch Orgelwerke von Rinck und Messiaen bereichert.

Das gesamte Programm wurde von den jungen Sängerinnen und Sängern scheinbar mühelos gemeistert. Das Ensemble wirkte frisch und unbeschwert, stimmlich äußert beweglich, und überzeugte mit Homogenität in den einzelnen Stimmgruppen wie im Gesamtklang. Die Chormitglieder reagierten sehr sensibel auf das Dirigat von Alexander Lauer, der auch einige von ihnen in kurzen Passagen solistisch hervortreten ließ. Bereits das Eröffnungsstück, das "Kyrie" von Rheinberger, schuf eine anrührende Intensität, die das ganze Konzert über anhielt und gegen Ende mit Kupkes "Vater unser" sogar noch gesteigert wurde. Hierbei lösten sich einige Sängerinnen aus der Choraufstellung und verteilen sich solistisch im gesamten Kirchenraum, während die restliche Gruppe sich hinter dem Altarraum versammelte und stimmlich Glockengeläut suggerierte, welches schließlich – ohne Dirigent – ausklang.

Ergriffen dankte das Publikum in allen drei Konzerten mit stehenden Ovationen. Rund 500 Besucher hatten die Gelegenheit wahrgenommen, der "Geburtsstunde dieses neuen kulturellen Botschafters für das Saarland", so SCV-Präsidentin Marianne Hurth, beizuwohnen. Die Erwartungen der meisten wurden mehr als erfüllt.

Alexander Lauer und Stefanie Fels haben hervorragende Arbeit geleistet. Es ist ihnen gelungen, ein Ensemble zu formen, das innerhalb kürzester Zeit zu einem einheitlichen Klangkörper mit beachtlichem Potential zusammengewachsen ist – und darüber hinaus auch menschlich harmoniert. Dies bekräftigten abschließend die Sängerinnen und Sänger mit herzlichem Dank an ihre Stimmbildnerin und ihren Chorleiter, sowie an all jene, die außerdem mitgeholfen haben, den Landesjugendchor auf den Weg zu bringen.

Zukünftig will sich der Chor ein- bis zweimal im Jahr zu Projektphasen zusammenfinden. "Wir wollen hier im Saarland Bereicherung und keinesfalls Konkurrenz für die bestehenden Chöre sein", so Lauer. "Wir wollen Begeisterung für die unterschiedlichsten Stilrichtungen wecken und begabten jungen Menschen neue Herausforderungen bieten." Dies ist bereits in der kurzen Zeit mit beachtlichem Ergebnis gelungen. Der Saarländische Chorverband ist jedenfalls, so Präsidentin Hurth, "mächtig stolz" auf den neuen Landesjugendchor, und dies zu Recht. Nach dem vielversprechenden Debüt ist zu hoffen, dass er sich zu einem neuen Aushängeschild der saarländischen Kulturszene entwickeln wird. Auf seine weiteren Aktivitäten darf man sich schon freuen.