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SCV-News | 21. Januar 2015

Bunte Chorlandschaft – Herrliche Kontraste beim SCV-Neujahrskonzert

Zum traditionellen Neujahrskonzert lud der Saarländische Chorverband (SCV) am 18. Januar nach Orscholz ein. Im Cloef-Atrium, in dem der SCV bereits 2007 musikalisch das Jahr begrüßt hatte, präsentierten vier Ensembles ein ansprechendes, weitgefächertes Programm mit weltlichen Werken aus den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten.

Nach der Begrüßung durch SCV-Präsidentin Marianne Hurth, die auch durch das Programm führte, machte der 1997 gemischte Chor „Chorios“ aus Britten den Auftakt (Homepage: www.chorios.info ). Den Sängerinnen und Sängern im Alter von 17 bis 64 Jahren, am Flügel von Wolfgang Schnur begleitet, gelang es schnell, die Zuhörer die frostige Winterstimmung draußen vergessen und im Konzert „ankommen“ zu lassen. Mit heiter-beschwingten bis melancholischen Jazz- und Pop-Klassikern wie „I can’t give you anything but love“, „Do you know what it means to Miss New Orleans“, dem Carpenters-Song „Yesterday once more“, „Penny Lane“ von den Beatles sowie Totos „Africa“ verbreiteten sie Wohlfühlstimmung, die bis zum Ende des Konzerts anhalten sollte. Dass für den Chor manch‘ rhythmische Hürde aufgrund erschwerter Auftrittsbedingungen etwas höher war – er musste ohne seinen erkrankten Leiter Peter Paquet auskommen – tat dabei keinen Abbruch.

Es folgte als Männerchor die 2002 aus den MGV Concordia Orscholz, Almenrausch Weiler und Gambrinus Tünsdorf gebildete Saargau-Chorgemeinschaft Weiler-Tünsdorf-Orscholz. Die rund 30 betagten Sänger erreichen, so Präsidentin Hurth in ihren einführenden Worten, immer noch ein beachtliches gesangliches Niveau, nicht zuletzt dank der qualifizierten Leitung durch Chormusikdirektor Hermann-Josef Hiery. Das bewiesen sie auch an diesem Nachmittag mit überwiegend volkstümlichem Liedgut, etwa dem „Lob der Saarmägdlein“ von Adolph Reckzeh oder dem kroatischen „Tanzlied“ im Satz von Arnold Kempkens, souverän und ausdrucksstark von Jürgen Diedrich am Flügel begleitet. Mit „Es gibt keine hässlichen Mädchen“ als Reverenz an den kürzlich verstorbenen Udo Jürgens und einem russischen Neujahrsgruß beschlossen die „Lokalmatadoren“ ihren Auftritt und ernteten viel Applaus.

Dann ein herrlicher Kontrast: Nach reibungsloser, schneller Umbaupause betrat der Musical-Chor des Gymnasiums am Stefansberg Merzig die Bühne und verwandelte diese mit bunten, pfauenartig aufgespreizten Kostümen zum schillernden Blickfang. Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 12 boten Szenen aus „Cinderella“ (www.cinderella-musical.de ), der aktuellen Produktion der von Christa Kaspar-Hort geleiteten Musical AG. Diese existiert seit 1999 und konnte schon mit mehreren großen Musicalproduktionen begeistern. Beim Neujahrskonzert zogen die jungen Darsteller mit Elan und viel Spiel- und Sangesfreude gekonnt das Publikum in ihren Bann, so dass die dargebotenen Musical-Ausschnitte Lust auf mehr machten. Für diesen „Augen- und Ohrenschmaus“ (M. Hurth) gab es frenetischen Beifall.

Den vierten Konzertteil gestaltete der Chor des Chorleitungsseminars 2014, gebildet aus Teilnehmern der Ausbildung, welche erstmals in deutsch-französisch-luxemburgischer Kooperation durchgeführt worden war, also vom SCV gemeinsam mit den grenznahen Chorinstituten INECC Mission Voix Lorraine und INECC Luxembourg. Der Chor, noch verstärkt um Stimmen von „Freunden, Verwandten und Bekannten“, so Verbandschorleiter Bernhard Schmitt, trug, mit jeweils wechselnder Leitung aus den Reihen der Absolventen, Volkslieder und volksliedhaft empfundene Werke vor, überwiegend in ruhigem, getragenem Duktus. Hierzu zählten Robert Carls „Sonnenuntergang“, „Da unten im Tale“ von Johannes Brahms, „Es waren zwei Königskinder“ von Heinrich Poos und John Rutters „What sweeter music“. Mit anrührender Klangschönheit bereiteten die 25 Sängerinnen und Sänger dabei dem Publikum ein intensives wie besinnliches Hörerlebnis und ernteten dafür lang anhaltenden Beifall.

Freudig sangen zum Abschluss Publikum und Chöre gemeinsam und im Wechsel das Volkslied „Es kann ja nicht immer so bleiben“ im Satz von Alwin Schronen. Der Titel des Liedes aus dem frühen 19. Jahrhundert sei, so Verbandschorleiter Schmidt, ein gutes Bild für den aktuellen Wandel der Chorwelt, weg vom traditionellen Männerchor zu einer bunteren, breiter aufgestellten Chorlandschaft. Dem Publikum wurden beim Neujahrskonzert eindrucksvolle Blicke in diese Chorlandschaft gewährt.

Hier noch der Bericht der SZ vom 24.01.2015:

http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/merzig/merzig/Orscholz-Choere-Merzig-Musical-Neujahrskonzerte-Volkslieder-Wadern;art446556,5599894 

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