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SCV-News | 8. Oktober 2012

Johannes Brahms – Ein Deutsches Requiem

Selig sind, die da Leid tragen….

Es war weder ein Kompositionsauftrag noch gehörte es zu seinen dienstlichen Pflichten, ein Requi­em zu schreiben. Es war Johannes Brahms’ eigener Wunsch, ausgelöst durch den Tod seines Freundes Robert Schumann und seiner Mutter Johanna Henrike Christiane, ein „Geist­­li­­ches Oratorium für Trauernde“ zu komponieren. Als Toten­messe im traditionellen Sinn kann Brahms’ Werk nicht bezeichnet werden. Entstanden ist ein Requiem, das in vielerlei Hinsicht unvergleichbar ist mit den ebenso berühmten Vertonungen von Cherubini, Mozart, Verdi, Dvorak, Berlioz und anderen. Letztere eint bei aller Un­ter­schiedlichkeit schließlich eines: die Textvorlage, an die sich die Komponisten verbindlich hal­ten.

Johannes Brahms hingegen übernimmt für sein „Deutsches Requiem“ keine einzige Zeile aus der traditio­nel­len Liturgie; nicht ein einziges Mal wird in Brahms Textzusammenstellung für die Toten gebe­tet; der Heilsbringer Jesus Christus bleibt ohne Erwähnung. Entstanden ist ein zutiefst persönliches Werk, für das der evangelisch-lutherisch aufgewachsene Brahms mit großer Bibelkenntnis selbst deutsche Texte aus der Luther-Bibel zusam­men­gestellt hat. In der direkten Verbindung von Psalmversen mit der Bergpredigt, von Prophezeiungen des Jesaja mit Briefen des Petrus, von Paulus-Briefen mit der Offenbarung des Johannes schlägt Brahms einen Bogen zwischen Altem und Neuem Testament und wendet sich in allen sieben Sätzen seines Deut­schen Requiems an die Trauernden. Aus der Gewissheit auf ewige Freude im Reich Gottes ent­springt der Trost, der in Wort und Musik erlebbar wird. „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret sie an.“

Am  Samstag, 3. November, 20 Uhr in der Congresshalle Saarbrücken und am Sonntag, 4. November 2012, 17 Uhr im Trierer Dom erleben die Konzertbesucher eine Aufführung besonderer Art. 200 Ju­gend­liche aus dem Saarland und aus Trier haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Werk befasst: 110 junge Sängerinnen und Sänger aus dem in diesem Jahr mehrfach preisgekrönten Landesjugendchor Saar (Einstudierung: Alexander Lauer) sowie dem Mädchenchor am Trierer Dom und den Jungen Herren der Trierer Domsingknaben (Einstudierung: Thomas Kiefer); zudem 80 talentierte Instrumentalisten des Landes-Jugend-Sinfonie-Orchesters Saar, dem Auswahl­orchester des Saarlandes. Die Solisten sind Anne Kathrin Fetik (Sopran) und der isländische Bariton Fjölnir à“lafsson. Musikalische Leitung: Alexander Mayer

Vorverkauf für Saarbrücken:
Musikhaus Arthur Knopp, Tel: 0681-91010-0
Landesmusikrat Saar, Tel: 0681-876 26 93
16,00 Euro / 10,50 Euro (ermäßigt)

Vorverkauf für Trier:www.ticket-regional.de20,00 Euro / 10,00 Euro (ermäßigt)

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